Der Begriff GWP (Global Warming Potential, auf Deutsch: Treibhauspotenzial) beschreibt die relative Fähigkeit eines Gases, die Erderwärmung im Vergleich zu Kohlendioxid (CO₂) zu verursachen. Das GWP wird über einen definierten Zeitraum (meist 100 Jahre) berechnet. CO₂ hat dabei den Referenzwert 1, und die Werte anderer Gase zeigen an, wie viel stärker sie die Atmosphäre im Vergleich zu CO₂ aufheizen können.
Berechnung und Vergleich:
- Kohlendioxid (CO₂): GWP = 1 (Referenzwert)
- Methan (CH₄): GWP ≈ 28–36
- Kältemittel R410A: GWP = 2088
- Kältemittel R290 (Propan): GWP = 3
Je höher das GWP eines Gases, desto größer ist sein Beitrag zur globalen Erwärmung.
Anwendung im Kontext von Wärmepumpen und Kälteanlagen:
Das GWP spielt eine zentrale Rolle bei der Auswahl von Kältemitteln, da es die Klimafreundlichkeit eines Systems beeinflusst. Natürliche Kältemittel wie R290 (Propan) oder R744 (CO₂) haben ein sehr niedriges GWP und werden bevorzugt in nachhaltigen Wärmepumpen und Kälteanlagen eingesetzt. Im Gegensatz dazu stehen synthetische Kältemittel wie R410A oder R134a, die wegen ihres hohen GWP schrittweise aus dem Verkehr gezogen werden.
Regulatorische Bedeutung:
Das GWP ist ein zentraler Bestandteil internationaler Klimaschutzabkommen wie dem Kyoto-Protokoll und der F-Gase-Verordnung der EU. Diese zielen darauf ab, den Einsatz von Kältemitteln mit hohem GWP zu reduzieren und den Übergang zu umweltfreundlicheren Alternativen zu fördern.
Vorteile der Berücksichtigung des GWP:
- Reduzierung der Umweltbelastung.
- Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
- Förderung nachhaltiger Technologien.
Beispiel:
Ein Kältemittel mit einem GWP von 2000 wirkt in einem Zeitraum von 100 Jahren 2000-mal stärker auf die Erderwärmung ein als dieselbe Menge CO₂. Der Umstieg auf Kältemittel mit niedrigem GWP, wie R290 oder R744, trägt erheblich zum Klimaschutz bei.